Mehr als 2000 Prüfungen abgenommenManfred Zimmer-Valentini verabschiedet
Der langjährige Vorsitzende im Prüfungsausschuss zur Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO), Manfred Zimmer-Valentini, scheidet aus dem Amt. Bei der Verabschiedung in der Handwerkskammer würdigte Kammerpräsident Rudi Müller dessen Verdienste für das Handwerk: „Beeindruckt hat mich neben seiner Begeisterung für unsere Herausforderungen seine besondere Nähe zu uns Handwerkern und das sehr gute Miteinander zu den Bezugspersonen in unserer HWK.“
Der ehemalige Oberstudienrat am Trierer Balthasar-Neumann-Technikum blickt auf seine jahrzehntelange Tätigkeit bei der HWK zurück: „Wenn ich es addiere, habe ich wohl deutlich mehr als 2.000 Prüfungen abgenommen“, sagt Zimmer-Valentini. Dabei habe er „so viele, so unterschiedliche Menschen und so viele, so unterschiedliche Vorstellungen“ kennengelernt. Es ging und es gehe immer darum, „dem einzelnen Prüfling, seiner Mentalität, seiner Besonderheit, Rechnung zu tragen.“ Dieses Engagement habe sich gelohnt, resümiert der scheidende Vorsitzende: „Im seit 1991 bestehenden Prüfungsausschuss haben wir ordentliche Arbeit geleistet.“ Als Vorsitzender – mit immer wieder wechselnden Mitgliedern – hatte er daran einen wesentlichen Anteil.
Auch an der HWK-Akademie galt Zimmer-Valentini als „Institution“: Seit 1983 unterrichtete er in Meister- und Polierlehrgängen sowie in Ausbilderkursen. Für die Kammer war der Dozent aus Dreis bei Wittlich im Rahmen eines Bildungsexport-Projekts sogar in Zentralasien im Einsatz. So bildete er in der Millionenstadt Almaty in der Republik Kasachstan zwischen November 2014 und Mai 2015 in mehreren Workshops kasachische Ausbilder aus, die als Multiplikatoren anschließend das duale Ausbildungssystem nach deutschem Muster in Kasachstan implementieren.
Zimmer-Valentini: „Mir war es im Unterricht in allen Ausbilderkursen immer das zentrale Anliegen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die enorme Wichtigkeit einer guten Ausbildung im Handwerk zu vermitteln.“ Stets habe er versucht, ihnen dazu das notwendige pädagogische Rüstzeug und eine entsprechende Motivation mitzugeben, betont Zimmer-Valentini. „Berufsausbildung im Handwerk muss sich lohnen – für die Lehrlinge und für die Ausbilder! Beide brauchen Wertschätzung und Anerkennung! Dann muss uns für die Zukunft weniger bange sein.“
Noch heute ehrt es den Pädagogen, dass er 1999 als Vertreter der HWK Trier an der Erstellung handlungsorientierter Unterrichtsmaterialien aktiv beteiligt war: „Mir hat das große Freude bereitet, weil es herausfordernd war und ergebnisorientiert gearbeitet wurde.“ Auch hier wirkt sein geistiges Schaffen nachhaltig: Die seinerzeit an der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) in Düsseldorf entworfenen Lehrgangsunterlagen werden noch gegenwärtig bundesweit im Unterricht verwendet.