IRH-VollversammlungWechsel des Vorsitzes im IRH und Zukunftsperspektiven des Handwerks in der Großregion
Der Interregionale Rat der Handwerkskammern der Großregion (IRH), ein Zusammenschluss der Handwerkskammern und Interessenvertretungen des Handwerks aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonien und der Region Grand Est / Lorraine, hat seine Generalversammlung in Luxemburg abgehalten.
Der IRH feiert in diesem Jahr den 33. Jahrestag seiner Gründung.
Ende der Amtszeit des IRH-Präsidenten Rudi Müller
Rudi Müller, seit 2009 Präsident des IRH, ist nach Beendigung seiner dritten Amtszeit als Präsident des Rates, der die Zusammenarbeit zwischen den Handwerkskammern der Großregion institutionalisiert, zurückgetreten und hat die Amtsgeschäfte an Philippe Fischer, den derzeitigen Präsidenten der Chambre de Métiers et de l’Artisanat de la Moselle, übergeben. Der IRH würdigte bei dieser Gelegenheit das langjährige Engagement von Präsident Müller und seine Hingabe für die Sache des Handwerks in der Großregion. Das IRH beschloss bei der gleichen Gelegenheit, Präsident Müller den Titel "Ehrenpräsident" zu verleihen.
Rudi Müller, Schreinermeister von Beruf, der seit 2005 das Amt des Präsidenten der Handwerkskammer Trier ausübt und seit 2021 Vizepräsident des WSAGR ist, ist es in den letzten 13 Jahren gelungen, eine eigene Dynamik rund um die Förderung des Handwerks in der Großregion, der Öko-Innovation, des handwerklichen Unternehmergeistes und vor allem der Energiewende zu erzeugen.
Der Präsident der Chambre de Métiers et de l’Artisanat de la Moselle, Philippe Fischer, zum neuen Präsidenten des IRH gewählt
Da sich die Großregion am Schnittpunkt des französischen und des deutschsprachigen Raums befindet, lag es auf der Hand, dass der designierte Nachfolger als Präsident des IRH ein Vertreter der Region Grand Est und insbesondere der Moselle kommen musste (der Ehrenpräsident und Gründer Winfried E. Frank, der von 1989 bis 2001 Präsident des IRH war, kam aus dem Saarland und sein Nachfolger, der Ehrenpräsident Pierre Streiff, der von 2001 bis 2009 Präsident des IRH war, ist ebenfalls ein Moselaner).
Der neue IRH-Präsident Philippe Fischer, der seit fast 44 Jahren als Konditor-, Schokoladen- und Eiskonditormeister tätig ist und seit 2021 die CMA Moselle leitet, übernimmt das Steuer in einem entscheidenden Moment des Entwicklung der Großregion, in der die Unternehmen, nach den durch die Pandemie verursachten Umwälzungen, mit Unsicherheit und einem raschen sozioökonomischen Wandel konfrontiert sind und der grenzüberschreitende und europäische Geist gefördert werden muss, um die interregionalen Wertschöpfungsketten weiter zu entwickeln.
Präsident Fischer ist von der wichtigen Rolle überzeugt, die das Handwerk als Partner im Kontext des ökologischen und digitalen Wandels spielen kann, und sieht in der unternehmerischen Kultur und der Qualifikation, die der Ausübung von Handwerksberufen zugrunde liegen, eine wichtige Grundlage für unser tägliches Erleben und die sozioökonomischen Entwicklungspotenziale, die sich daraus für die künftigen Generationen ergeben können. Das politische Programm der künftigen Amtszeit des IRH wurde in der Dankesrede von Präsident Fischer an die Vollversammlung der Präsidenten und Generalsekretäre skizziert, die in Anwesenheit der Presse der Großregion zusammengekommen waren.
Das Handwerk in der Großregion: ein wichtiger Akteur und Partner in einem von raschen Umwälzungen geprägten Umfeld
"Das Handwerk befindet sich im Herzen unserer Gesellschaften und ist sich seines Gewichts und seiner Verantwortung als bürgernaher Wirtschaftsakteur und als Stabilisator in Krisenzeiten bewusst. Die Herausforderungen in diesen Zeiten der "Polykrise" sind jedoch enorm und stellen unsere Unternehmen vor weitaus größere Aufgaben", betonte Präsident Fischer in seiner Einführung.
Der IRH wird sich während der Amtszeit 2022-2026 vorrangig auf die folgenden Themen konzentrieren: (1) der demografische Effekt und damit das Phänomen der Umkehrung der Alterspyramide auf Seiten der Arbeitnehmer (Mangel an qualifizierten Arbeitskräften) und der Unternehmer (Übertragung von Unternehmen); (2) die "Digitalisierung" der Wirtschaftswelt und der Prozesse mit einer Revolution der Geschäftsmodelle; (3) die "Dekarbonisierung", die mit einer allgemeinen ökologischen Transition einhergeht, die immer mehr die "gesellschaftliche Verantwortung" der Unternehmen und damit ihren Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung betont.
Gemeinsame Strategie "berufliche Erstausbildung und Weiterbildung" in der Großregion
Ein strategischer Aspekt ersten Ranges wird die Ausbildung, die berufliche Weiterbildung und die Beschäftigung in der Großregion sein. Der IRH hat einen Reflexions- und Abstimmungsprozess unter seinen Mitgliedern in Gang gesetzt, um konkrete Ansätze für die politische Debatte über eine gemeinsame Strategie zur "beruflichen Aus- und Weiterbildung" in der Großregion zu entwickeln.
Ein erstes Positionspapier zu diesem Thema wurde von der Versammlung verabschiedet. Für das Handwerk ist die Integration der Regionen eine gelebte Realität, die es zu entwickeln gilt, vor allem angesichts der Herausforderung des Arbeitskräftemangels und der Entwicklung von Zukunftskompetenzen, die im Rahmen des derzeitigen doppelten ökologischen und digitalen Übergangs benötigt werden. In diesem Zusammenhang erweist sich die Suche nach Synergien und die Einführung einer konsequenteren Strategie im Bereich der beruflichen Erstausbildung (Lehre) und Weiterbildung als eine Notwendigkeit für die kommenden Jahre.
Der IRH schlägt unter anderem die Förderung einer transnationalen/transregionalen Kultur des lebenslangen Lernens durch eine gemeinsame interaktive Plattform vor, auf der bereits bestehende Angebote im Bereich der beruflichen Weiterbildung angezeigt werden können und die auf eine Verbesserung ihrer Transparenz und Zugänglichkeit abzielt.
Auf der Ebene des grenzüberschreitenden Lernens wird es wichtig sein, bestimmte Bremsen und Hindernisse zu beseitigen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Qualität und Transparenz der Ausbildung nicht beeinträchtigt werden (u.a. Beseitigung bestehender Sprachbarrieren; Berücksichtigung von Ausbildungsangeboten außerhalb des Staatsgebiets; Mobilitätszuschüsse für Auszubildende in grenzüberschreitender Ausbildung; grenzüberschreitendes Netz des öffentlichen Nahverkehrs und der grenzüberschreitenden Mobilität; Ausbau der Anerkennung der Gleichwertigkeit von Berufsabschlüssen).
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