ÖKO-Nachlese
Handwerkskammer

ÖKO 2020: Umweltfreundliches und komfortables Wohnen im Trend

Vielseitig, modern und verbrauchernah: Von seiner besten Seite präsentierte sich das Handwerk auf der ÖKO 2020 an drei Tagen im Messepark Trier. Vom klassischen bis hin zum Hightech-Handwerk war die komplette Bandbreite rund ums Bauen und Sanieren auch bei der 20. Auflage vertreten. Mehr als 8.000 Bauherren, Sanierer, Energiesparer, Stromtarifwechsler, Komfortliebhaber und andere Interessierte kamen auf ihre Kosten. Denn bei der fachgerechten Umsetzung ihrer Wünsche ist das Handwerk nach wie vor erster Ansprechpartner – und liegt damit voll im Trend. „So wundert es auch nicht, dass die ÖKO in den 20 Jahren ihres Bestehens immer größer geworden ist“, sagte Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf bei der Eröffnung. Erstmals warben auf mehr als 7.000 Quadratmetern rund 140 Aussteller in der Halle und drei Zelten für ihre Produkte und Dienstleistungen.

Die Themen waren vielfältiger denn je, darunter ökologische Baustoffe, effiziente Energie- und Heiztechnik, Hausautomation, Barrierefreiheit, Einbruchprävention, Wärmedämmung, Energiesparfenster. Allein zum Thema Heizen konnten Verbraucher sich bei zahlreichen Ausstellern informieren – vom klassischen Kamin bis hin zum Infrarot-Heizsystem. Das klingt vordergründig nach Technik und Zweckmäßigkeit. Jedoch konnten die Messebesucher sich an vielen Ständen davon überzeugen, dass umweltschonende oder barrierefreie Ausstattung und ästhetisch ansprechende Gestaltung im 21. Jahrhundert zusammengehen. Die von SHK- oder Fliesenlegerbetrieben ausgestellte ebenerdige Dusche etwa: Diese moderne Variante sieht gut aus und vergrößert zudem das Bad optisch.

In „lebenden Werkstätten“ setzten auch klassische Handwerke wie Stuckateur oder Steinmetz und Bildhauer auf einen zeitgemäßen Auftritt. „Viele Menschen verbinden mit Steinmetzarbeiten in erster Linie Grabmalgestaltung“, sagte Obermeister Johann-Peter Mulbach. „Daher hat die Innung Trier-Saarburg hier die Vielfalt unserer Leistungen vorgestellt.“ Und das kommt beim Publikum gut an: Neben den ausgestellten Grabsteinen zogen edel designte Waschbecken und Natursteintreppen für innen und außen ebenso interessierte Blicke auf sich wie Miniaturausgaben von Dom und Liebfrauenkirche, aus Meisterhand in Sandstein gearbeitet.

Schimmelpilzbekämpfung, barrierefreier Umbau, Heizungsaustausch: Neben Bauen war auch das Thema Sanieren wieder ein Schwerpunkt. Um den Erhalt von Bausubstanz geht es auch bei der Denkmalpflege. Einer der drei aus der Region Ausgezeichneten beim Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege 2019, Markus Berg von Berg Dach + Schiefer aus Erden an der Mosel, gab bei der Eröffnungsveranstaltung interessante Einblicke in seine innovative Arbeitsweise. In seinem Vortrag stand das Thema „Handwerk und Hightech“ im Mittelpunkt. Der frischgebackene Obermeister der Dachdeckerinnung Bernkastel-Wittlich zeigte per Video, wie er bei Sanierungsarbeiten eine Drohne einsetzt. Mithilfe der innovativen Technologie kann der Dachdeckermeister jede Stelle am Dach erreichen. So lässt sich dessen Zustand inspizieren und exakt aufmessen – kostengünstiger und gefahrloser als mit einem Gerüst.  

„Konkrete Projekte, die umsetzbar und auch bezahlbar sind“ anzubieten, eben darum ging es auf der ÖKO, wie Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf in seiner Eröffnungsrede sagte. In der Rolle des Machers sieht auch Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe das Handwerk. In seiner Begrüßung sagte er: „Das Handwerk steht ganz vorne mit dabei, Klimaschutzforderungen umzusetzen.“ Leibe gratulierte zum 20-jährigen Bestehen der ÖKO. Das Jubiläum sei auch als Kompliment für das regionale Handwerk zu verstehen: „Wir brauchen Unternehmen, die das können.“

Den Klimaschutzaspekt hob auch Bettendorf heraus: „Wir wollen unseren Kindern eine saubere, gesunde Umwelt hinterlassen“, sagte er mit Blick auf die Bewegung Fridays for Future. „Dafür ist jetzt die beste Gelegenheit“, sagte er und wies darauf hin, dass es für eine neue Heizung und Dämmung so viel Förderung wie noch nie von der staatlichen Förderbank KfW gebe. „Beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle wurden die Zuschüsse für Heizungserneuerung erhöht. Auch eine Energieberatung wird stärker gefördert.“ Über diese neuen Förderkonditionen konnten sich die Messebesucher auf der ÖKO ebenfalls informieren.

Die nächste ÖKO findet vom 26.02. bis 28.02.2021 statt. 

Schikowski, Irene

Irene Schikowski

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