
HWK-Vollversammlung fordert finanzielle Gleichstellung der akademischen und beruflichen BildungGleichwertige Bildungswege
Seit Jahren kämpft die Handwerkskammer darum, dass die Ausbildung im Handwerk dem akademischen Berufsweg gleichgestellt und die Attraktivität der dualen Ausbildung gestärkt werden muss. Das Handwerk soll von der Landesregierung den Stellenwert erhalten, der dem Handwerk zusteht. Diese Notwendigkeit betont auch die neue Fachkräftestrategie von Rheinland-Pfalz.
Vor diesem Hintergrund erwarten die Vollversammlungsmitglieder der Handwerkskammer Trier von der Landesregierung, diesem Anspruch vor allem bei der finanziellen Förderung gerecht zu werden. So sind im Gegensatz zu den in der Regel wohnnahen Angeboten allgemeinbildender Schulen der Sekundarstufe II immer mehr berufsschulpflichtige Lehrlinge gezwungen, überregionale oder gar länderübergreifende Fachklassen zu besuchen.
Sofern nicht der Ausbildungsbetrieb dafür eintritt, fallen für den Lehrling dann zumeist erhebliche Mehrkosten für die Fahrt, Unterbringung und Verpflegung im Blockunterricht an. Dies beeinträchtigt die Attraktivität der angebotenen Ausbildungsplätze. Zudem schränkt es nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg nicht zuletzt die rechtlich geschützte Freiheit der Wahl eines bestimmten Ausbildungsberufes ein. Nach der aktuellen Rechtsprechung sind diese erforderlichen Mehrkosten aber vom Land zu erstatten. Die bisher hier gewährten Zuschüsse reichen in der Regel bei Weitem nicht aus.
Darüber hinaus dürfen die Lehrlinge auch bei anderen Vergünstigungen und Transferleistungen nicht schlechter gestellt werden als etwa Studierende. Hierzu gehören etwa, wie in der Fachkräftestrategie des Landes ausdrücklich vermerkt, Verbesserungen im Bereich der Angebote des ÖPNV.
Die Vollversammlung der Kammer hat daher kürzlich eine Resolution verabschiedet. Darin fordert sie die Landesregierung auf, hier mit raschen Umsetzungsvorschlägen und konkreten Entscheidungen klare politische Prioritäten zu setzen.