Grundsteinlegung am 7.12.2016
HWK Trier/Constanze Knaack-Schweigstill

Inbetriebnahme für 2019 vorgesehenHWK legt Grundstein für neues Berufsbildungszentrum

Am Festakt in der HWK und auf der Baustelle zwischen Ohm- und Auer-von-Welsbach-Straße nahmen rund 80 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung teil. Nach der Begrüßung durch Kammerpräsident Rudi Müller stellte Dipl.-Ing. Gerhard Wolf von der Michel + Wolf Architekten GmbH in Stuttgart das Bauprojekt vor. Höhepunkt der Zeremonie war die Versenkung einer sogenannten Zeitkapsel in einen gemauerten Sockel. Der kupferne Behälter enthält neben den Bauplänen auch zeitgeschichtliche Dokumente, darunter aktuelle Zeitungsausgaben aus der Region und ein Exemplar des Deutschen Handwerksblatts.

Die förderfähigen Kosten des Gesamtvorhabens inklusive Ausstattung belaufen sich auf knapp 44 Millionen Euro. „Damit ist das neue BTZ das größte Bauprojekt der HWK seit deren Gründung im Jahr 1900. Zugleich entsteht damit in Trier der bundesweit größte Neubau einer Bildungseinrichtung“, sagt Projekt-Leiter Thomas Sandner, HWK-Geschäftsführer und Chef des alten sowie neuen Bildungszentrums. Der Eigenanteil der Handwerkskammer ist mit rund 12,5 Millionen Euro veranschlagt. 18,5 Millionen Euro schießt der Bund zu. Auf Wunsch des Landes Rheinland-Pfalz soll der Neubau als bundesweit erstes BTZ im Passivhausstandard zum Vorbild für baufällige Einrichtungen anderer Handwerkskammern in Deutschland werden. Die dafür zusätzlich benötigten Kosten von 2,7 Millionen Euro übernimmt das Land. Darin enthalten sind Mittel aus dem Europäischen Strukturfonds EFRE. Darüber hinaus bezuschusst Mainz den Neubau mit 10,3 Millionen Euro.

Im alten BTZ wurden jährlich etwa 4.700 Lehrlinge und alle anderthalb Jahre rund 350 Meister ausgebildet. Das neue BTZ wird mit über 400 Werkstattplätzen und nahezu 200 Unterrichtsplätzen weiterhin das Bildungsangebot für Elektrotechniker, Friseure, Installateure und Heizungsbauer, Kfz-Mechatroniker, Maler und Lackierer, Metallbauer, Tischler sowie ein landesweites Dentalbildungszentrum umfassen. Zugleich zielt das Bildungsangebot darauf ab, das Zusammenwachsen verschiedener Gewerke in der Praxis zu fördern. Vorgesehen ist auch, die Entwicklung neuer Handwerksbereiche zu unterstützen – beispielsweise in Sachen Erneuerbare Energien und Elektromobilität.

Da die Lehrlingszahlen wegen des demografischen Wandels auch in der Region Trier seit Jahren zurückgehen, wird das neue BTZ im Vergleich zu seinem Vorläufer kleiner ausfallen. Damit wird auch der Bedarf an Räumlichkeiten in der neuen Bildungseinrichtung sinken. Experten zufolge ist die Investition in einen Neubau dennoch sinnvoll: Die erforderlichen Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen der Gebäude aus den 1960er Jahren hätten fast so viel gekostet wie der nun begonnene Neubau. Das hatte eine Vergleichsanalyse ergeben. Die baufälligen Gebäude werden derzeit nach und nach abgerissen. Bis der Neubau steht, ist der Lehrbetrieb auf angemietete Hallen in Standortnähe verlegt.

Kammerpräsident Rudi Müller nannte das neue Bildungszentrum bei der Grundsteinlegung „eine gute und wichtige Investition für die Region.“ Er betonte, dass ein Bildungszentrum für das gesamte Handwerk entstehe. Es komme nicht nur den Betrieben, sondern vor allem auch der Ausbildung junger Menschen der Region zugute: „Sie erhalten vor Ort eine berufsbezogene und fachübergreifende Qualifizierung. Jeder Euro an öffentlichen Zuschüssen, der hier investiert wird, ist nach meiner festen Überzeugung gut angelegtes Geld – mit einer auch gesamtgesellschaftlich unschlagbar hohen Rendite!“

Auch HWK-Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf, der aktiv in die rund einjährige Planung des Neubaus einbezogen war, hob die Bedeutung für die Betriebe hervor: „Die qualifizierte Ausbildung von Lehrlingen und Meistern in einem modernen Berufsbildungszentrum ist die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit der Handwerksbetriebe und ein zentraler Baustein zur Bewältigung der Nachwuchs- und Fachkräftesicherung.“ Zudem betonte der HWK-Chef die überregionale Ausstrahlungskraft des Projekts: „Besonders stolz sind wir darauf, dass in Trier die bundesweit erste Bildungseinrichtung einer Handwerkskammer im Passivhausstandard entsteht.“



Sandner, Thomas

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Sandner

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