Die vielseitige Ausbildung zum "Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik" bildet die ideale praktische Grundlage für den Studiengang "Technische Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik".
Constanze Knaack-Schweigstill
Die vielseitige Ausbildung zum "Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik" bildet die ideale praktische Grundlage für den Studiengang "Technische Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik".

Handwerk und Hochschule Trier kooperieren im Bereich Technische Gebäudeausrüstung/VersorgungstechnikDuales Studienangebot mit überregionaler Ausstrahlung

Als eine „überaus gelungene Kombination von Theorie und Praxis“ sieht der zuständige Dekan der Hochschule Trier, Prof. Burkard Fromm, das duale Studienangebot, das den erfolgreichen Absolventen beste Berufsperspektiven eröffne. Er hatte vor gut 15 Jahren gemeinsam mit seinen Kollegen von der Hochschule Trier,  Vertretern der Trierer Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und der Berufsbildenden Schule für Gewerbe und Technik dieses Modellprojekt entwickelt. Mit dem seinerzeit neu konzipierten Beruf „Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ konnten die angehenden Ingenieure ihr Studium mit einer passgenauen handwerklichen Ausbildung verknüpfen.

Inzwischen haben bereits rund 90 Teilnehmer ihre Gesellenprüfung bestanden. Sie wird im 5. Semester abgelegt, das als Praxissemester in der Regel im Ausbildungsbetrieb absolviert wird. Fast 60 Teilnehmer haben mittlerweile auch ihren Bachelor-Abschluss erworben oder sogar ein Master-Studium angehängt.

 

Trotz der Doppelbelastung ist Sebastian Bleser, zurzeit Student im 6. Semester, vom eingeschlagenen Weg voll überzeugt: „Über Langeweile kann ich nicht klagen. Aber ich freue mich darüber, schneller meinen Traumjob ausüben zu können als diejenigen, die zuerst die Berufsausbildung und danach das Studium absolvieren. Und im Vergleich zu denen, die nur studieren, studiere ich zwar etwas länger, bin dafür aber auch praktisch hervorragend ausgebildet. Das lohnt sich auf jeden Fall!“

 

Diese Aussage wird auch von Obermeister Horst Langen von der SHK-Innung Trier-Saarburg nachdrücklich bestätigt. „Das duale Studium ist eine der besten beruflichen Qualifizierungen, die man im SHK-Bereich erhalten kann.“ Dies bestätigten nicht nur alle Absolventen, mit denen das Handwerk täglich zu tun habe, sondern auch Vertreter der freien Wirtschaft, der Industrie und der Verwaltung immer wieder. Für Handwerksbetriebe sei das Angebot insbesondere auch im Hinblick auf die Betriebsnachfolge interessant. Es sei kein Zufall, dass gerade Unternehmerkinder, auch aus anderen Kammerbezirken, das duale Studium in Trier als ideale Vorbereitung auf die Selbstständigkeit nutzten.

 

Ursprünglich gar nicht geplant, ist auch Kai Fischer aus Kinderbeuern inzwischen diesen Weg gegangen. Er startete seine Ausbildung im Rahmen des dualen Studiums 2005 bei der Firma Karl Mayer Haustechnik GmbH in Bitburg. Nach der Gesellenprüfung fragte ihn sein Chef, ob er sich vorstellen könne, das Unternehmen einmal zu übernehmen. Über den Zwischenschritt einer Beteiligung ist er seit Anfang 2016 selbstständig. „Das duale Studium war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Es ist einfach eine Grundlage für jeden Ingenieur, die Gold wert ist.“ Und auch der Schritt zum Unternehmer war für ihn kein Problem: „Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, nicht mein eigener Chef zu sein.“

 

Für die Handwerkskammer Trier, die das Projekt von Anfang an koordiniert hat, war auch die Einbindung des dualen Partners Berufsschule ein wichtiger Erfolgsgarant. „Als schulischer Partner begleiten wir die duale Berufsausbildung fachtheoretisch und unterstützen so den erfolgreichen Abschluss der Gesellenprüfung“, so Oberstudienrat Peter Adam von der Berufsbildenden Schule Gewerbe und Technik in Trier.

 

Wie wichtig und wertvoll diese spezielle Betreuung für die dual Studierenden ist, beweisen die zahlreichen Teilnehmer, die ihre Ausbildung in Betrieben außerhalb des Kammerbezirks absolviert haben und wöchentlich zur Berufsschule nach Trier gependelt sind. Mit der inzwischen erfolgten Umstellung auf den Blockunterricht, so hoffen alle Kooperationspartner, könnte das Angebot gerade überregional noch mehr an Attraktivität gewinnen. Mittlerweile haben z. B. auch Fachbetriebe aus dem Nachbarland Luxemburg ihr großes Interesse an diesem Angebot signalisiert.

 

„Es ist zwar einerseits sehr erfreulich, dass gerade in den letzten Jahren immer mehr Betriebe aus dem gesamten Bereich Rheinland-Pfalz/Saarland, aber auch den Regionen Bonn, Frankfurt, Heidelberg oder Karlsruhe mitgemacht und ihre Teilnehmer nach Trier geschickt haben,“ so Geschäftsführer Günther Behr, der das Projekt bei der Handwerkskammer Trier koordiniert. „Es wäre aber natürlich schön, wenn auch wieder mehr Abiturienten aus dem Kammerbezirk dieses zukunftsträchtige Angebot nutzen würden, zumal die Ausbildungsbereitschaft der hiesigen Unternehmen aufgrund der bislang durchweg guten Erfahrungen sehr groß ist.“