HGF-Wechsel: Dr. Bitter - Bettendorf
Constanze Knaack-Schweigstill

Nachfolger Axel Bettendorf tritt Amt zum 1. Oktober anHauptgeschäftsführer Dr. Manfred Bitter geht in den Ruhestand

„Standing Ovations“ für Dr. Manfred Bitter: So einprägsam wie seine siebenjährige Amtszeit in der Handwerkskammer verlief auch die Verabschiedung des Hauptgeschäftsführers in den Ruhestand. Rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Handwerksorganisationen, Kommunen und andere Wegbegleiter zollten dem "Antreiber der guten Ideen", wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer Bitter in ihrer Festansprache würdigte, Respekt und enorme Wertschätzung. Zugleich übergab der promovierte Jurist das Amt an seinen Nachfolger aus den eigenen Reihen, Dipl.-Ing. Axel Bettendorf. Der langjährige Leiter des HWK-Umweltzentrums, der die Entwicklung der Kammer in den letzten Jahren aktiv mitgestaltet hat, gilt als Garant für Kontinuität.

 Als ehemaliger Präsident des Trierer Polizeipräsidiums hatte Bitter sich in einer turbulenten Zeit der großen Herausforderung gestellt, die Kammer in schwieriger Situation zu konsolidieren. Zudem galt es, nach innen und außen neues Vertrauen aufzubauen. Erschwerend kam die Finanzkrise hinzu. "Heute beurteilen 88 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Das zu prognostizieren, hätte damals kaum jemand gewagt", betonte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke in seinem Grußwort. Von den "sieben guten Jahren" der Ära Bitter habe nicht nur die Region Trier, sondern auch das Handwerk in Rheinland-Pfalz profitiert, sagte Schwannecke. Kammerpräsident Rudi Müller erklärte, dass die HWK damals mit Bitter einen Hauptgeschäftsführer gefunden habe,  der "aufgrund seiner fachlichen Kompetenz, Erfahrung und persönlichen Integrität die Kammer stabilisiert und die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt hat".

 "Sie haben Handwerk und Unternehmen der Region nach vorne gebracht", würdigte auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Bitters außerordentliches Engagement. Beispielhaft nannte Malu Dreyer in ihrer Festrede dessen Einsatz für die Fachkräftesicherung, die Meisterqualifikation, die duale Ausbildung, das duale Studium – und nicht zuletzt den Neubau des Berufsbildungs- und Technologiezentrums in Trier: "Hier entsteht etwas sehr Gutes". Bitter habe zudem als "Integrationsfigur" für die Kooperation zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gewirkt.

 Dreyer stellte außerdem Bitters "unermüdlichen Einsatz im Ehrenamt als Vorsitzender der Initiative Region Trier e. V. für die Integration von Flüchtlingen" heraus, insbesondere auch sein Engagement zur Einführung der "Flüchtlingsnetzwerker". Im Namen der Landesregierung dankte sie dem scheidenden Hauptgeschäftsführer, der auf ein erfolgreiches Berufsleben in bedeutenden Positionen zurückblicke und sehr vieles bewirkt habe, für "die stets offene Zusammenarbeit sowie den offenen Dialog zwischen Wirtschaft und Politik".

 Offenheit, Transparenz, Vertrauen und wertschätzendes Miteinander – diese Grundlagen der Zusammenarbeit hat Bitter sich auf allen Ebenen zu eigen gemacht wie kaum ein anderer. Das betonten alle Festredner. Auch Schwannecke würdigte dieses "Prinzip des offenen Visiers". Müller unterstrich in diesem Zusammenhang Bitters "wertschätzende Führungsphilosophie, die eigenen Mitarbeiter zu begeistern und mitzunehmen sowie stets auf das Vertrauen und die Kompetenzen seiner Mitarbeiter zu setzen". Die Einführung eines internen Leitbildes – unter inhaltlicher Mitwirkung des Personals – sei wegweisend gewesen, um Vertrauen in der Kammer zu gewinnen, so der Präsident.

„Auch extern ist dieses Ziel gelungen“, fügte Müller hinzu. „Die HWK ist nun auf regionaler und überregionaler Ebene ein zuverlässiger und innovativer Akteur.“ Für diese und zahlreiche weitere Verdienste rund um das Handwerk erhielt Bitter zum Abschluss seines Berufslebens – als Ausdruck höchster Wertschätzung – die Ehrennadel der Handwerkskammer in Gold. Kreishandwerksmeister Herbert Tschickardt legte nach und überreichte Bitter den “goldenen Hammer des Handwerks“.

 Bitter dankte allen, die ihn bei seiner Aufgabe unterstützt haben und betonte besonders auch das gute Vertrauensverhältnis zwischen Haupt- und Ehrenamt: „Ich glaube, dass wir hier eine echte Partnerschaft gelebt haben. Gemeinsam die Kammer neu zu positionieren, hat mir viel Spaß gemacht!“ Bettendorf, der den Staffelstab zum 1. Oktober übernimmt, bekräftigte seine Ziele: „Ich will meinem Vertrauensvorschuss gerecht werden und ein guter Anwalt für die Interessen des Handwerks in der Region sein.“